Premier League stoppt Glücksspiel-Werbung auf Trikotbrust ab 2026/27

Auch wenn die Fußballromantik diesen Gedanken nur ungern zulässt, so muss man klar sagen, dass Fußballvereine eben auch Wirtschaftsunternehmen sind, die am Ende auf ihre Ein- und Ausgaben achten müssen. Durch sportlichen Erfolg kann es mehr Einnahmen geben, durch mehr Einnahmen aber auch mehr sportlichen Erfolg. Glückspielanbieter als Sponsoren haben sich als äußerst lukrativ erwiesen, doch genau in dieser Hinsicht wird es in Zukunft eine große Änderung in der englischen Premier League geben.

Premier League stoppt Glücksspiel-Werbung auf Trikotbrust ab 2026/27

Bisher hat es zwar noch keine Casino Spiele in Deutschland auf der Brust großer Vereine wie Bayern, Dortmund oder Leverkusen gegeben, doch andere Vereine sind diesen Weg schon gegangen. Ähnlich sieht es auch in der Premier League aus, die allerdings ab der Saison 2026/27 keine Glücksspielwerbung mehr auf der Vorderseite der Trikots zulässt. Darauf haben sich die Verantwortlichen der Top-Clubs geeinigt. Alle Infos zu diesem Thema gibt es in diesem Artikel.

Die Zustimmung der Premier League Clubs

Leider können sich Fußballvereine nicht allein aus Luft und Liebe über Wasser halten, von großem sportlichen Erfolg mal ganz zu schweigen. Also braucht es Einnahmen. Darin unterscheiden sich auch Top-Clubs auf Weltklasseniveau nicht von Teams aus der Kreisklasse, denn Sponsoring ist ein probates Mittel, um Geld zu erhalten. Unternehmen können auf sich aufmerksam machen und die Vereine haben Geld, das sie in Spieler und Infrastruktur stecken können. Sportwettenanbieter scheinen die perfekten Sponsoring Partner zu sein, da man immerhin inhaltlich eine große Nähe zueinander hat. Doch natürlich bringen Sportwetten und Glücksspiel auch Probleme mit sich, die man gesellschaftlich nicht kleinreden kann.

Umso bemerkenswerter ist es, dass die Einigung, die jetzt in der Premier League getroffen wurde, auf Basis der Top Clubs selbst entstanden ist. Die Verantwortlichen der aktuell zwanzig besten Teams in England haben sich darauf geeinigt, dass es ab der Saison 2026/27 keine Glücksspielwerbung mehr auf der Vorderseite von Trikots geben wird. Dabei lässt sich schnell die feine Unterscheidung erkennen, denn ein kompletter Ausschluss solcher Werbung ist es nicht. Tatsächlich geht es wirklich nur um die Front der Trikots, die allerdings auch die beste Werbefläche bietet. Die Ärmel können also weiter genutzt werden, ebenso natürlich die Banden in den Stadien.

Die Übergangssituation

Man kann sich fragen, warum es erst in der übernächsten Saison so weit sein soll. Der Grund dafür ist wirtschaftlicher Natur. Natürlich ist es ein hehres Ziel, auf bestimmte Einnahmen zu verzichten, doch das kann sich nicht jeder Verein gleichermaßen leisten. Der Verzicht der Trikotwerbung auf der Vorderseite ab der Saison 2026/27 wurde freiwillig von den Clubs beschlossen, wobei man eben auch auf die Vereine schauen muss, die finanziell schwächer aufgestellt sind und daher auch abhängiger von Glücksspielwerbung. Mannschaften wie der FC Liverpool oder Manchester City haben eine breite Basis an Sponsoren, die viel mehr Flexibilität erlaubt. Das gilt nicht für alle Teams in der Liga.

Tatsächlich gibt es sogar acht Mannschaften in der Premier League, die aktuell von dieser Maßnahme betroffen wären. Dazu gehören Newcastle United, Everton und auch West Ham United. Für diese Vereine heißt es also, dass sie in naher Zukunft nach anderen Sponsoren-Deals schauen müssen. Die Übergangsfrist wurde so gewählt, dass es die Mannschaften entsprechend schaffen können, andere Sponsoren zu finden, damit aus dieser Maßnahme letztendlich kein wirtschaftlicher Nachteil für manche Clubs entsteht. Nebenher arbeitet die Premier League daran, noch weitere Maßnahmen zu beschließen, um verantwortungsbewusst mit bestimmten Glücksspiel Deals umzugehen.

Wie schaut es in Deutschland aus?

Spannend wird es in dieser Hinsicht sein, ob das auch eine Signalwirkung für andere Länder haben kann. Auch in der 1. und 2. Bundesliga gibt es Mannschaften, die mehr oder weniger prominente Verträge mit Wettanbietern abgeschlossen haben. In den letzten Jahren haben sich die Regeln für Glücksspiel in Deutschland verschärft, sodass ein Schritt wie in der Premier League auch für Deutschland denkbar wäre. Die Regeln für Glücksspiel sind in den letzten Jahren ohnehin strenger geworden.

Deutschland Bundesliga Fußball Glücksspielwerbung

Die Glücksspielbehörde der Länder hat schon länger einen Blick auf die Werbung und das betrifft natürlich auch die Deals der Fußballvereine. Trikotwerbung kann einen großen Einfluss auf Menschen haben, vor allem auf Minderjährige. Eine solche Maßnahmen wie in England ist für Deutschland vorerst nicht realistisch. Zunächst dürfte es ohnehin nur Gespräche geben, aber die Bundesliga hat ohnehin das Problem, dass man der Premier League finanziell hinterherhinkt. Es bleibt abzuwarten, ob Gespräche darüber beginnen werden.

Fazit zu Premier League stoppt Glücksspielwerbung

Fazit zu Premier League stoppt GlücksspielwerbungEigentlich scheint es die perfekte Verbindung zu sein, wenn Sportwettenanbieter und Fußballvereine zusammenarbeiten. Allerdings gibt es eben das Problem, dass Glücksspiel auch Gefahren hat, vor denen Menschen geschützt werden müssen. Es geht zwar nicht um absolute Verbote, aber Regulierungen. Die betreffen auch Werbung. In England haben 20 Vereine der Premier League jetzt selbst etwas dafür getan, damit die entsprechende Werbung für Glücksspiel und Sportwetten etwas weniger präsent ist. Ab der Spielzeit 2026/27 wird es in der Premier League solche Werbung nicht mehr auf der Front der Trikots geben. Zwar gibt es noch andere Flächen, auf denen es weiterhin erlaubt sein wird, doch ein erster Schritt in Richtung mehr Verantwortung ist damit geschafft.