Dieser sportmedizinische Kongress fiel aus der Rolle, was sich schon an dem Namen erkennen ließ, da es der Deutsche Olympische Sportärztekongress 2018 gewesen ist. Die Besonderheit bestand darin, dass der Kongress zusammen von der Gesellschaft für Orthopädische-Traumatologische Sportmedizin (GOTS) und der Deutschen Gesellschaft für Sportmedizin und Prävention (DGSP) veranstaltet wurde. Unter dem Motto “Gemeinsam für einen gesunden Sport” besprach man viele verschiedene Aspekte, die zum einen der Prävention gelten, aber auch der körperlichen Regeneration.
Beides Aspekte, die im Sport eine große Rolle spielen, denn neben den besonderen Fähigkeiten, zu denen Körper in der Lage sind, besteht auch immer eine Verletzungsgefahr, die man im Blick haben muss. Mit diesen Themen kennen sich beide Gesellschaften bestens aus, weshalb auch ein gemeinsamer Kongress ein sinnvoller Schritt gewesen ist. Symposien, Vorträge, Referate und Kurse haben diesen Kongress geprägt, der über drei Tage im Mai an der Universität Hamburg stattgefunden hat. In diesem Artikel gibt es einen Rückblick zu dieser Tagung.
Der Deutsche Olympische Sportärztekongress 2018
Die Besonderheit des diesjährigen Kongresses bestand nicht alleine nur in der Größe und Bedeutung, da er von zwei wichtigen Gesellschaften gemeinsam durchgeführt wurde. Auch der Name fällt ins Auge und die Frage steht im Raum, warum der Sportärztekongress als ‚Olympisch‘ bezeichnet wird. Das hängt mit dem Austragungsort zusammen. Schon 2014 hat man sich dazu entschieden, die Tagung in diesem Jahr zusammen zu veranstalten. Dabei fiel die Wahl auf die Stadt, die Deutschland intern den Wettbewerb um die Ausrichtung der Olympischen Spiele 2024 voraussichtlich gewinnen würde. 2014 war das eben Hamburg. Doch ein Bürgerschaftsreferendum sorgte dafür, dass aus diesen Plänen nichts werden sollte. Der Name des Kongresses ist aber geblieben.
Der diesjährige Kongress fand vom 24. bis zum 26. Mai 2018 statt. Dafür ist man unter dem Motto “Gemeinsam für einen gesunden Sport” an die Universität Hamburg gegangen. Mit den beiden großen Gesellschaften konnte man alle Schwerpunktthemen abdecken, die den aktuellen Stand der sportmedizinischen Forschungen wiedergeben.
Die Bandbreite der Themen ist also groß gewesen und war nicht nur für Mediziner interessant, sondern für alle, die regelmäßig Sport treiben, den Leistungssport und die jenigen, die mehr über die Prozesse des Körpers lernen möchten. Gleichzeitig war der Kongress auch bestens dafür geeignet, damit es zum Austausch der Mitglieder untereinander kommen kann.
Verschiedene Partner und Sponsoren sind in diesem Jahr mit an Bord gewesen. Als Premiumpartner sind das die Bauerfeind AG und die Juzo Julius Zorn GmbH gewesen. Weitere Partner waren Thuasne Deutschland, OPED, Plasmaconcept, InBody, Heel, Arthrex, 5 Sterne Sportservice Berlin, Kröner Medizintechnik / Storz Medical, Mack Medizintechnik und die medi GmbH & Co. KG. Prof. Dr. med. Klaus-Michael Braumann vond er DGSP und PD Dr. med. Thore Zantop von der GOTS sind die Kongresspräsidenten gewesen. Organisiert wurde die Tagung von der Intercongress GmbH aus Freiburg.
Programm des Deutschen Olympischen Sportärztekongresses
Am Donnerstag ging es um 10:30 Uhr mit der GOTS Young Academy los. Im ersten Block gab es unter anderem die Beiträge “Manualtherapie” von Pieber K., “Grundlagen der Arthroskopie” von Gangl. T. und “Betreuung einer Leistungssportmannschaft” von Grim C. Es folgten den Tag über weitere Programmpunkte der Young Academy. Parallel dazu begannen die vier Interest Groups “Aktivitätsbezogene Prävention”, „Leistungssport“, „Low back pain” und “Sportkardiologie”. Im Anschluss ging es mit verschiedenen Themenblöcken weiter. Zu “Muskel und Meniskus” gehörten beispielsweise die Beiträge “Operative Therapie von Muskulären Verletzungen: Sinn und Unsinn” von Lang C. und “Lumbrical muscle injuries – Systematic analysis of a rapidly increasing injury” von Lutter C. und weiteren.
Um 16 Uhr fand dann die offizielle Kongresseröffnung statt, wobei hier die beiden Kongresspräsidenten Reden hielten. Es folgte der Plenarvortrag “Training fürs Fettgewebe: ‘Browning of adipose tissue by exercise and nutrition” von Bloch W. und Krüger K. Später begann der Block “Molekulare und zellbiologische Trainingsanpassung”, in dem es ebenfalls verschiedene Beiträge gab. Dazu zählten auch “Training und Anpassungsfähigkeit des Immunsystems” von Krüger K. und “Anabolic activity of a soy extract in C2C12 myotubes” von Zheng W. und Diel P. Am Abend gab es eine Postersession und die Verleihung des Posterpreises.
Programm am Freitag und Samstag
Auch an den beiden folgenden Tagen gab es ein breites wissenschaftliches Programm, das in Themenblöcke aufgeteilt wurde. Am Freitag waren das “Hypoxie/Hyperoxietraining”, das Symposium “Olympiasport”, “Microbiome and Exercise”, “VKB Rekonstruktion”, “Concussion in sports”, die “Lectures Guests of Honor”, “Belastung und Metabolismus”, “VKB Rezidivinstabilität I”, “Therapeutischer Wert von Sporttherapie bei Tumorerkrankungen: Dosiswirkungsfindung”, “Instruktionskurs: Muskel Update – Muskelpathologien und Behandlungsstrategien im Sport”, “Team Handball – fast and spectacular”, “Neurodegeneration”, “Tendiopathien”, das Symposium “Wettkampfmedizin” und “Extracellular matrix”.
Am Samstag ging das Programm dann bis zum Nachmittag. Im Block “Kinder und Jugendliche” gab es unter anderem die Beiträge “Energiestoffwechsel und Leistungsdiagnostik im Kindes- und Jugendalter”, “Langfristige Effekte von habituellem Barfußlaufen im Kindes- und Jugendalter” sowie “Evaluation eines Präventionsgramms zum GIRD Syndroms bei Nachwuchs-Leistungsturnern”. Außerdem gab es am Freitag die beiden Symposien “ESMA: the young athlete” und “DKG: Laterale Meniskusläsionen im Sport: von Diskus bis root tears”. Am Mittag gab es eine Preisverleihung und ab 14:45 Uhr begann die Abschlussveranstaltung mit Verabschiedung. Dabei wurde auch der Preis für den besten Vortrag by DJO Global vergeben.
Die beiden Sportmedizin Gesellschaften
Wenn es um Sportmedizin geht, sind die beiden Gesellschaften, die jetzt zusammen den Deutschen Olympischen Sportärztekongress durchgeführt haben, zwei der wichtigsten Organisationen in Deutschland.
Deutsche Gesellschaft für Sportmedizin und Prävention
Die DGSP geht zurück auf das Jahr 1912. Damals wurde bei einem Kongress zur Sportmedizin in Oberhof in Thüringen das “Deutsche Reichskomitee für die wissenschaftliche Erforschung des Sportes und der Leibesübungen” gegründet. Die Organisation gilt als erste Vereinigung für Sportärzte auf der Welt. 1924 entwickelte sich daraus der “Deutsch Ärztebund zur Förderung der Leibesübungen”, der auch maßgeblich dazu beitrug, dass nur wenige Jahre später ein Weltverband gegründet wurde.
Nachdem Anfang der neunziger Jahre die Landesverbände der neuen Bundesländer dem Deutschen Sportärztebund beigetreten sind, kam es 1999 zur Umbenennung in die “Deutsche Gesellschaft für Sportmedizin und Präventation”. Ziele der Vereinigung sind die sport- und präventivmedizinische Forschung und Lehre. Dazu werden auch regelmäßig Fort- und Weiterbildungen angeboten.
Gesellschaft für Orthopädische Traumatologische Sportmedizin
Die Ursprünge der “Gesellschaft für Orthopädisch-Traumatologische Sportmedizin” gehen zurück auf das Jahr 1986. Sie ist die Vereinigung der Sporttraumatologen und Sportorthopäden für Deutschland, Österreich und die Schweiz. Weltweit ist es die zweitgrößte Organisation dieser Art, die auch unter dem Titel “Sport-Orthopädie – Sport-Traumatologie” ein Fachorgan herausbringt. Jährlich finden Jahreskongresse statt, die normalerweise alleine veranstaltet werden.
Die GOTS sieht ihre Aufgabe darin, wettkampfmedizinisches Wissen im Bereich Sportorthopädie und Traumatologie zu vermitteln. Außerdem legt man auch viel Wert auf die Ausbildung junger Ärzte, die der orthopädischen-traumatologischen Sportmedizin zuzuordnen sind. Dafür werden regelmäßig Weiterbildungsveranstaltungen auf die Beine gestellt. Diese finden in der Schweiz, Österreich und Deutschland statt.
Fazit über Deutscher Olympischer Sportärztekongress in Hamburg
Dieser sportmedizinische Kongress ist ein besonderer gewesen, da ihn dieses Mal die Deutsche Gesellschaft für Sportmedizin und Prävention zusammen mit der Gesellschaft für Orthopädische Traumatologische Sportmedizin veranstaltet hat. Schon 2014 hat man sich für Hamburg als Austragungsort entschieden und aufgrund der Hamburger Bewerbung für die Olympiade 2024 kam der Name “Deutscher Olympischer Sportärztekongress” zustande. Die beiden Gesellschaften haben thematisch viele Überschneidungen, da es um Sportmedizin, Prävention von Verletzungen und die Regeneration geht. Entsprechend gab es sehr viele verschiedene Vorträge, Symposien und Kurse, in denen die entsprechenden Themen behandelt wurden. Der Kongress wurde vom 24. bis zum 26. Mai 2018 durchgeführt.